Kategorie-Archiv: Strafrecht

„Sprechen Sie ein Urteil, das auch vor der Geschichte Bestand hat“

Das Plädoyer von Rechtsanwalt Yavuz Narin

Am 7.2. 2018 wurden die Plädoyers der NebenklägerInnen und ihrer AnwältInnen beendet. Am Ende stand die Plädoyers von Yvonne Boulgaridis und von RA Yavuz Narin als würdige Zusammenfassung vieler vorheriger Plädoyers. Wir freuen uns, dass beide uns erlauben, diese Plädoyers hier zu veröffentlichen. Die Pressereaktion auf die Plädoyers finden sie hier für ZEIT-Online, SPIEGEL-Online,  Süddeutsche und ausführlich in der Freien Presse.

Hoher Senat, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Yvonne, liebe Mandy,
liebe Michalina,

Meine Kolleginnen und Kollegen haben in ihren Schlussvorträgen bereits vieles ausgeführt. Was immer ich jetzt noch sage, es wäre doch unvollständig – genau wie dieser Prozess. Deshalb werde ich mich kurzfassen. Weiterlesen

Minimaler Aufwand – maximale Aufmerksamkeit.

Zum Plädoyer von Rechtsanwalt Kaplan

Die Plädoyers der NebenklägerInnen und ihrer VertreterInnen sind fast alle gehalten. Es gab längere und kürzere Plädoyers, solche, die – teilweise mit den Plädoyers weiterer Kollegen – Gesamtzusammenhänge herstellten, die sich mehr oder weniger ausführlich mit den Angaben der Angeklagten auseinandersetzten aber auch viele Plädoyers, die – knapp aber teilweise trotzdem ergreifend – die Sicht der Opfer darstellten. Wir haben auf unserem Blog einen Überblick erstellt, neben unseren eigenen Plädoyers auch die der Kollegin Basay und des Kollegen Langer dokumentiert, wie auch die Erklärung von Abdulkerim Simsek, dem Sohn des ersten Mordopfers des NSU. Natürlich waren auch nicht alle Nebenklagever­treterInnen einer Meinung. Es gibt Differenzen in der Sache. Wer z.B. das Plädoyer von RA Langer mit unserem vergleicht, wird dort auch Differenzen feststellen können, auch wenn wir im Prozess und sogar in der Vorbereitung des Plädoyers zusammengearbeitet haben. Zu einer grundsätzlichen Differenz mit anderen Nebenklageanwälten (Thema: institutioneller Rassismus) haben wir Stellung genommen. Weiterlesen

Plädoyer: Altruistische Lügen – Frau Zschäpe und die Familie Eminger

Teil 3 des von RA Reinecke am 14.12.2017 gehaltenen Plädoyers

Ich äußere mich jetzt zu dem Thema Frau Z. und die Familie Eminger und stelle das unter das Motto „altruistische Lügen“. Die Lügen der Angeklagten treten besonders gehäuft in ihren Aussagen zu Andre und Susann Eminger auf. Weiterlesen

Plädoyer: Frau Zschäpe und die Zeitungen

(Im Plädoyer haben wir wiederholt auf die von uns im Juli 2016 an die Angeklagte gestellten Fragen Bezug genommen. Vollständig finden Sie diese Fragen hier.)

Teil 2 des von RA Reinecke am 14.12.2017 vorgetragenen Plädoyers

Im nächsten Teil meines Plädoyers möchte ich ein Weiteres Querschnittsthema ansprechen, das ich „Frau Zschäpe und die Zeitungen“ genannt habe. Es geht um die merkwürdigen und widersprüchlichen Benutzungen von Zeitungen wie sie von Frau Zschäpe in ihren Einlassungen dargestellt wird. Weiterlesen

Plädoyer: Teilschweigen und mangelnde Authentizität

Zum Aussageverhalen der Angeklagten Zschäpe –
Teil 1 des Plädoyers – gehalten von RA Reinecke am 14.12.2007

Nach diesen Vorbemerkungen komme ich nun zum ersten Teil meines Plädoyers, den ich mit „Teilschweigen und mangelnde Authentizität“ überschreibe und in dem ich mich mit einzelnen Aspekten des Aussageverhaltens der Angeklagten befassen will. Weiterlesen

Plädoyer: Das Aufklärungsversprechen der Bundesanwaltschaft

Vorbemerkungen von RA Reinecke zum weiteren Plädoyer
gehalten am 14.12.2017

Hohes Gericht, sehr geehrte Damen und Herren,

ich werde den größten Teil des vom Kollegen Schön und mir ausgearbeiteten Plädoyers halten. Nach einigenVorbemerkungen werde ich mich zunächst mit dem Aussageverhalten der Angeklagten Zschäpe auseinandersetzen, sodann mit ihrem Verhältnis zu Zeitungen und Medien. Ein dritter Teil befasst sich mit ihrem Verhältnis zur Familie Eminger, bevor ich vor Fragen der Strafzumessung noch zu den Tatbekennungen des NSU Stellung nehme. Mein Kollege Schön hat konkret zu den von uns vertretenen Mandanten und zu einigen weiteren Gesichtspunkten in der Einlassung der Angeklagten Stellung genommen. Weiterlesen